Motivationspädagogik
Motivationspädagogik bedeutet im allgemeinen Sinne die Schülerin/den Schüler für den Lehrstoff zu begeistern und somit seine Lernaktivität zu steigern.
Hierfür gibt es zahlreiche Ansätze, die vor allem in verschiedenen Motiven gründen.
Ist jedoch eine Schülerin oder ein Schüler nur extrinsisch (von außen her) motiviert, so wird der Lernzuwachs lediglich temporär, aber nicht dauerhaft vorhanden sein. Die hierfür wohl bekannteste Methode ist das Belohnen bzw. Bestrafen durch die Eltern oder andere nahestehende Personen. Bsp. Geld für gute Noten, Computer-verbot für schlechte. Die Motivation erfolgt dabei nicht von innen heraus, sie ist nicht dauerhaft und muss meistens wiederholt werden.
„Was hinter uns liegt und was vor uns liegt, sind winzige Dinge im Vergleich zu dem, was in uns liegt.“ (Ralph Waldo Emerson)
Das Ziel der Motivationspädagogik ist hingegen die Etablierung der intrinsischen Motivation. Die Schülerin/der Schüler soll Spaß am Lernen entwickeln, für sich Methoden des Lernens finden, die für sie/ihn geeignet sind, um möglichst viel Lernstoff verarbeiten zu können.
Motivation kann spielerisch, aber auch durch gezielte Abwechslung der Lehrmetho-dik gesteigert und gefördert werden. Extrinsische Motivation kann hierbei als zusätzliche Motivation durchaus zur Steigerung der intrinsischen führen, sollte aber nicht den Kern darstellen. Neben der Etablierung von ,,Spaß am Lernen“ ist es unabdingbar, dass zwei weitere Komponenten mit eingebaut werden: Die Fragen
1) Für wen mache ich das? und
2) Welchen Sinn hat das Gelernte?
„Man liebt das, wofür man sich müht, und man müht sich für das, was man liebt.“ (Erich Fromm)
zu 1) Die Antwort auf die Frage, für wen man lernt, sollte positiv besetzt sein. Im besten Fall lautet sie: für mich selbst! Es geht darum, den eigenen Wissensstand zu mehren, weniger Stress zu haben, Erfolge zu erzielen und sich dadurch besser zu fühlen.
(Extrinsische Motive sind allerdings auch angemessen.)
„Man muss an das glauben, was man tut […].“ (Hildegard Knef)
zu 2) Ob der Stoff, den man lernt, Sinn ergibt, ist oft abstrakt. Hierbei ist es wichtig, die Relevanz zu verdeutlichen. Denn im Schulstoff bauen alle wesentlichen Dinge aufeinander aufbauen. Daher lässt sich eine grundlegende Stringenz erkennen. Die weiterführende Frage, welchen Sinn der Lernstoff für einen selbst hat, ist individuell zu beantworten. Z.B. fällt die Antwort bei einem genauen Berufswunsch der Schülerin/des Schülers anders aus, als wenn jemand allgemein die Sinnhaftigkeit hinterfragt. In diesem Zusammenhang ist vor allem die Glaubwürdigkeit des Gesagten wichtig. Zweifelt die Schülerin/der Schüler die Aussage an, wird es schwieriger für sie/ihn zu lernen.
Motivationspädagogik ist somit ein Sammelbegriff für viele Faktoren, die den SchülerInnen das Lernen vereinfachen sollen. Am wirksamsten sind diese jedoch in einer ausgewogenen Kombination aus persönlichen Lerntechniken, Spaß, definierter Relevanz, (positiven) Einflüssen von außen und gestärktem Selbstwertgefühl. Diese Kernfaktoren sind bei jeder Schülerin/jedem Schüler unterschiedlich, so dass man jeden individuell betrachten und motivieren muss.